gestern

... shoppen & gucken

Goethestrasse 32, Balan Süper Market. Einkaufen wie im Ausland. Fremd bedruckte Verpackungen, exotische Konservendosen. Riesen Säcke Reis, weiße Bohnen und Tee. Türkischer Joghurt im Kiloeimer, Halva in schweren Barren, Oliven, vieltausend Gramm. Klebte nicht auf allem der kleine weiße Übersetzungszettel, Zutaten, mindestens haltbar bis, könnte man meinen, woanders zu sein.
Ich kaufe Harissa, Le Phare du Cap Bon, scharfe Würzsoße aus Tunesien. Der schönen Schachtel wegen. Passt vielleicht auch zu Pasta.

Ein ganzes Fladenbrot kostet eine Mark zwanzig, in der Hofpfisterei kostet eine Öko Walnuss-Semmel zwei Mark zehn.

Der Kassierer ißt nebenher Döner.

Im Laden arbeiten fast nur Männer, hellblaue Hemden, und viele Männer kaufen auch ein. Essen ist Chefsache. Draussen stehen ein paar Frauen vor Obst und Gemüse. Trauben werden probiert vor dem Kauf. Traut sich das die deutsche Hausfrau im deutschen vegetabilen Handel? Die mit dem roten Rock da und entfernt so rotem T-shirt? Bayernblonde Haare, Bierzeltbreite Hüften, Dirndldicker Bauch. Drückt die Pfirsiche, wiegt Honigmelonen in der Hand. Hier eine Traube, da eine Kirsche, nur zum Test mit gerunzelter Stirn. Kaufen tut sie nichts, der nächste Laden ist ein paar Hausnummern weiter.

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chlampe an alle