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... Fremde Intelligenzen II Doch der Bogen spannt sich anders. Die nächtliche Goethestraße führt weiter als von Spock, dem Vulkanier zu Herr und Hund (Dackel, um genauer zu sein). Kurz nach Mitternacht, wenn alle Herren ihre Hunde längst ins Körbchen gepackt haben und Captain Kirk mit seiner Crew gerade die Rückseite des Mondes umschifft, trägt die Straße ein anderes Gesicht: schwarz, schwarz wie die Nacht. Fein gekleidet ist er, groß und schlank, grauer Anzug, eine Aktentasche aus Schlangenleder unterm Arm, Direktimport, ein Geschenk vielleicht, ein Mitbringsel von daheim. Daheim, Afrika. "Die Welt des kulturellen Unterschieds". Wohin ist der Schwarze nachts um diese Zeit mit der Aktentasche unterwegs? Wo nebenan in türkischen Badeschlappen allenfalls noch ein letztes Gutenacht-Schwätzchen gehalten wird, ganz zu schweigen von Herrchen, der lampenfiebernd schlaflos an Gattinen Seite dem morgigen Wahltag entgegenwacht. Trifft auf zwei andere Schwarze und dann balgen sie sich wie die Kinder, er im Anzug, Schlangenleder läßt er nicht aus der Hand, nachts gehört der Gehsteig ihnen, und sprechen eine Sprache, die ich nicht verstehe. Ich pappe meine URL-Aufkleber an Lampenpfosten und sehe schon die Begrenztheit meines Projekts. Vulkanien scheint näher als Afrika. |
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