... Über Sehen
Das mit dem Sehen ist gar nicht so einfach. Wonach Ausschau halten, worauf fokusieren? Was den Blick unmittelbar fesselt ist nicht unbedingt das, was zu sehen lohnt. Lohnen, wert sein, wir wollen hier eine win-win Situation, maximize the returns on investment. Meine ich nicht. Vokabular finden für Qualitäten andere Art. Und mit den Worten die Geduld. Sehen, sich Zeit nehmen, starten zur Expedition ins Banale, Gipfel des Alltags erklimmen, Drachen töten der Trivialität.
Meine Lupe ist Fiktion, phantastische Vergößerungsgläser, Rüstzeug von Voyeuristinnen und Sheherazade. Geschichten von Haus Nr. 1001.
Überlegungen zu folgendem Experiment: näher ran zoomen, ein einzelnes Gebäude beobachten, 4 Wochen lang Nr. 31, täglich von neun bis zehn. Oder täglich nachts um zwölf eine halbe Stunde den Papierkorb am U-Bahn Schacht oben am Anfang der Straße inspizieren (übrigens gibt es wirklich wenige Abfalleimer in der Goethestraße, kein Wunder, daß so viel Dreck herum liegt! Appell an die Stadtverwaltung ...). Ok, das mache ich später mal, nichts übersehen. Neue Wahlverwandtschaften eingehen.
