... Diskrete Monster
Immerhin hatte der Tag auch seine schönen Seiten. Etwa, dass ich zufällig meinen Lieblingsfilm auf Video gefunden habe. Musste ich gleich kaufen, klar. Haben wollen ist noch immer eines der dringensten Bedürfnisse. Die Verkäuferin im Laden war auch gleich total froh, dass ich mich so über das Video freute und so freuten wir uns beide.
Hätte ich geahnt, dass mich meine Mission Türkenstrasse zum Café usw. führen würde, hätte ich nicht kurz zuvor noch in meinem Stammcafé bei meiner Lieblingskellnerin eine leckere Zucchinicremesuppe bestellt. Aber so konnte mich die angepriesene hausgemachte, frische, gute Suppe nicht in Versuchung führen. Obwohl ich schon gerne gewusst hätte, was für eine Suppe es da gibt.
Statt dessen habe ich dann die Hinterhöfe erkundet. Davon gibt es nämlich gleich zwei. Die Mieter sind auch eine interessante Runde. Da gibt es den Verband freier Berufe in Bayern und dann viele Multimedia- und Werbeleute. Silicon Backyard sozusagen. Sieht man der Adresse von aussen gar nicht an. Und auf den Firmenschildern lernt Schlampe dann, dass man "Interaktiv" auch handgemacht bekommen kann und dass eine Agentur kreative und interaktive Künstler vertritt. - Naja, unkreative Künstler werden wohl kaum eine Agentur finden, oder? - Am vielversprechendsten aber klangen die diskreten Monster, denn die behaupteten die wahre Never-ending Story zu besitzen.
