gestern

... Herzklopfen

Die Frage nach der Mitte der Stadt.
Wie schlägt ein Herz im Schlaf?
Die Unmöglichkeit, etwas zu beschreiben, das in ständiger Bewegung sich befindet.
Leuchtet der Christbaum auch noch morgens um vier?
Der Wunsch, die Iris eines Passanten schillern zu lassen.
Ist für Herrn Ude im Turmzimmer ein Notbett arrangiert?

Ort: Marienplatz. Zeit: Mitternacht.

Es könnte auch anders sein; immer.
Zeitlos, ein Platz wie dieser. Ein Zentrum, das seinen eigenen Nullpunkt nicht findet vor Knips-Japanern, Weihnachtsmarktbuden, Kund- und Gegenkundgebungen, gelangweilten Teenagern auf Klassenfahrt, die der Pförtner von den Rathausstufen jagt.

Auch die Perspektive kann sich ständig verschieben.
Den Marienplatz vom Alten Peter herab im Zeitraffer besehen. Mittags vorm Rischart in der Käsebrezn-Schlange stehen. Mit Gänsefüßchen vom Beck zur Mariensäule zum Doniesl gehen. Mit erhobenem Kreuz gegen die sündige Gesellschaft wettern. Mit Heißhunger in öffentlichen Abfallbehältern wühlen. Mit den Schäfflern zu Glockenklang ein Tänzchen wagen.


Mit der letzten S-Bahn in die Peripherie hinaus fahren.


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chlampe an alle