"Zwischen 1930 und 1938 war das Erscheinungsbild der Frauen durch sehr feminine, die Figur weich umspielende Kleider geprägt. An Materialien standen Mitte der dreißiger Jahre Baumwolle, Musselin, Leinen, Pikee und Kretonne zur Verfügung, außerdem gab es bereits eine reiche Auswahl von Geweben aus Zellwolle und Kunstseide.
Noch vor Kriegsbeginn, bereits 1938, entwickelte sich eine strengere, beinahe militärisch anmutende Modelinie. Die Schultern wurden extrem betont und mit Roßhaareinlagen verbreitert. Gleichzeitig wurden die Röcke kürzer, sie bedeckten gerade noch das Knie. (...) Der um die Hüften end anliegende Rock wurde oft zugunsten von Falten- und Glockenröcken aufgegeben. Trotz der (noch) weiten Röcke wirkte die neue Mode wegen der breiten Schultern bereits etwas männlicher und weniger feminin."

Gloria Sultano: "Wie geistiges Kokain. Mode unterm Hakenkreuz", S. 18

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