Gisela Mueller

Mueller Siegfried Geiersberger

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punkt
kaum eine Hauch
Lesung, Verrichtung, Gesang

September 2011
München /schwere reiter Gartensaal

Text: Gisela Müller
Lesung und Performance: Ruth Geiersberger, Gisela Müller, Walter Siegfried

Das Moment der Stille als Gegenentwurf zur Rastlosigkeit und zum Betrieb des kultivierten Lebens besitzt eine lange Tradition. Still werden, zu sich kommen, Einkehr halten, der Welt den Rücken kehren. Die Autorin Gisela Müller, der Sänger Walter Siegfried und die Verrichtungskünstlerin Ruth Geiersberger haben sich der Welt zugekehrt und deren stille Momente recherchiert. Es existieren ja viele Varianten von Stille, und kaum eine Stille ist vollkommen still.
Manchmal möchte man zum Beispiel etwas sagen, aber es fehlen die richtigen Worte. Oder manchmal hat man alle Worte und Sätze, die man sagen würde schon im Kopf, doch der- oder diejenige, für den sie gedacht sind, ist nicht da. Manchmal spricht der Körper seine eigene Sprache. Manchmal muss man auf das Ungesagte hören. Still sein und lauschen. Die Stille kann drinnen sein, im Haus, im Zimmer, im Herzen. Sie kann auch der ungeheuerliche Raum sein, der uns umgibt, das große Draußen.

Mit „kaum einen Hauch“ präsentieren Geiersberger-Müller-Siegfried Ergebnisse ihrer Recherchen über dieses seltsame Zugleich des Stillen. Etwas ist da – man selbst, und etwas ist nicht da – man selbst in der Geschäftigkeit des Seins.

Das Projekt wurde finanziert mit einem Theaterstipendium der Stadt München.

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punkt  Foto: Franz Kimmel, Montage: Gisela Müller