gestern

... 11. August 1999

10 Uhr, es wird regnen, es regnet nicht, es wird regnen, es regnet nicht, es wird regnen, es regnet nicht, es wird regnen, es regnet nicht, es wird regnen, es regnet nicht, es wird regnen, es regnet nicht, es wird regnen, es regnet nicht, es wird regnen, es regnet nicht, es wird regnen, es regnet nicht, die Welt wird untergehen, sie wird es nicht, es wird regnen, es regnet nicht. Schon mal den Himmel genau angeschaut? Wolkenformationen, blaue Löcher. Unsere Blicke wandern nach oben, kosmischer Bannkreis, wie wird es sein, was wird passieren? Nein, eigentlich ist so ein richtiger Weltuntergang gar nicht vorstellbar. Das übersteigt definitiv die Phantasie. Welt ohne Mensch? Nie!

Schau dich um: alles Tun, jeder Handgriff auf Zukunft angelegt. Das danach längst verplant. Der Sekt bereitgestellt für die Survival-Party, Termine auf nächste Woche verschoben, Zusagen für Anfang September gemacht, Festzelt-Gerippe auf der Theresienwiese, Plakate für Silvester 2000.
Irgendwie verrät dieses Ereignis viel über das innerste Wesen Mensch. Über unseren unerschütterlichen Glauben an Chronologie, die Linearität unserer Imagination, unser Festhalten am Banalen. Früh um zehn sitzten schon Leute mit Stativ und Fotoapparat im Anschlag auf Lauer, wir Jäger und Sammler. Unsere absolute Selbstüberschätzung. Die Abendzeitung ist ausverkauft: So tricksen Sie die Wolken aus.

... und achten Sie darauf, dass Sie durch Ihre Brille keine Gegenstände sehen, denn dann ist Ihr Augenlicht in Gefahr.

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