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... Die Nummer des pseudonymen Dichters

Die Nummer des pseudonymen Dichters - doch wir sind uns nicht ganz sicher, ob es ein Dichter ist oder eine Dichterin, denn auch hier kennen wir nur geschlechtsneutrale Ziffern - aber angenommen, es wäre ein Er und angenommen, jemand, also er, hebt tatsächlich ab. Eine Stimme, nun kein Zweifeln mehr, eine männliche, meldet sich, nennt keinen Namen, sagt nur "Ja?". Zwei lange Sekunden Stille. Zwei bange Ohren lauschend. Denn auch ihn, den Unbekannten, packt plötzlich dieses Gefühl der Bodenlosigkeit, der Zeitstreckung, der beschleunigten Blutzirkulation und des versandenden Kehlkopfes. Aus zwei Sekunden werden drei, sieben, zwanzig, eine Minute. Kein Wort gesprochen, kein Laut vernommen. Keiner von beiden legt auf, keiner von beiden hebt an, aber beide ab irgendwie. Irgendwie, das ist doch kein Name!, hat aber trotzdem jemand auf seinen Fragebogen geschrieben, der Angst hat vor Geräuschen im Dunkeln. Wie der Dichter, der in völliger Dunkelheit Gedichte schreibt für Blinde.


So ein Ort ist das und wir wissen nicht, ob der Dichter nicht schon längst tot ist, oder warum die Telekom ausgerechnet die Farbe pink zur Leitfarbe (!) erhoben hat, ob der Sturm sich gelegt, und ob dieses einemal ein mehrmals werden kann, oder gar ein immer, kein manchmal; das Rose bereut.


So ein Ort ...


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... Gastbeitrag von gluhm@gmx.ch


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chlampe an alle